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Bewerbungsstrategien

Wie bewerbe ich mich?

Einige grundsätzliche Informationen zur Bewerbungsstrategie hier kurz zusammengefasst:

  • Biowissenschaftler haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen!
  • Eine Bewerbungsvorlaufzeit von 6 – 8 Monaten muss einkalkuliert werden und 20 Bewerbungen pro Monat sind normal.
  • Die „heiße Phase“ der Bewerbungen beginnt im September und endet im Februar – in diesem Zeitraum sind Bewerbungen am erfolgreichsten Im Sommer werden eingehende Bewerbungen von den Firmen kaum bearbeitet.
  • Einstiegsgehälter sind bei Naturwissenschaftlern sehr ähnlich (folgende Zahlen in Euro): Biologen, (Bio-) Chemiker und Physiker mit Promotion: 50-60k, Mediziner: 55-65k, Ingenieure mit Promotion: 70k.
  • Stellenausschreibungen und zugehörige Anforderungsprofile sind häufig extrem eng oder ohne jegliche Aussage beschrieben. Also: Auch wenn das Anforderungsprofil nicht genau passt, trotzdem bewerben!
  • Wenn in einer Stelleausschreibung „aussagekräftig“ genannt wird, dann sollten die Gehaltsvorstellungen angegeben werden.
  • Der Auswertungsprozess der eingegangen Bewerbungen kann im Unternehmen bis zwischen 6 – 8 Wochen dauern, es ist legitim nach Einsenden der Bewerbung nach 3 – 4 Wochen telefonisch nachzufragen. Wird man dann ein weiteres Mal um eine bestimmte Zeitangabe vertrösten, kann nach Verstreichen dieser Zeit plus einer Woche Kulanz erneut nachgefragt werden.
  • Die Mitarbeiter des Personalmanagements nehmen sich maximal 30 sec. Zeit für die erste Sichtung, wobei das wichtigste Utensil der Lebenslauf ist. Bei einer zweiten Sichtung sind maximal 2 min. vorgesehen.
  • Das Anschreiben ist relativ nebensächlich, aber es darf keinesfalls eine Wiederholung des Lebenslaufs darstellen. Es darf nicht in den eMail-Text. Hier sollten die Motivation, der Status quo, die beruflichen Erwartungen und Gehaltsvorstellung angegeben werden.
  • Absagen sind häufig vorprogrammiert und sollen keinesfalls persönlich genommen oder als Bewertung der eigenen Qualifikationen gesehen werden. Beispielsweise werden Stellenanzeigen geschaltet, obwohl Einstellungsstopp herrscht, nur um auf dem Markt Wachstum zu signalisieren!
  • Viele Bewerbungen werden gar nicht angesehen. Es gehen in einem mittelständischen Unternehmen auf eine ausgeschriebene Stelle pro Tag ca. 300 Bewerbungen ein. Die meisten Bewerbungen sind nur Versuche ohne wirkliche Qualifikation. Deshalb werden entsprechende Vorkehrungen seitens des Unternehmens getroffen, um rasch diese Menge zu minimieren. Dadurch entstehen allerdings auch hohe Selektionsverluste. Im Durchschnitt setzt ein Mittelstandsunternehmen sieben Mitarbeiter für den Bewerbungsprozess ein, bei großen Konzernen sind es 25, obwohl die Anzahl an Bewerbungen deutlich höher liegt (mehrere 1000 pro Tag pro Ausschreibung). Deshalb werden Algorithmen und Online-Portale eingesetzt.
  • Bei den Online-Portalen sind Schlüsselworte besonders wichtig (z.B. Projekterfahrung, Begeisterungsfähigkeit). Bei Online-Portalen ist ganz besonders darauf zu achten, dass man die Bearbeitung des Portals zügig durchführt. Es ist bekannt, dass manche Portale die Zeit aufzeichnen wie lange ein Bewerber für das Ausfüllen der Punkte benötigt hat – dies kann für den Auswahlprozess ebenfalls Verwendung finden.

Auch über den Lebenslauf, das Deckblatt mit dem Foto (besonders wichtig!) und über wichtige Details für das Vorstellungsgespräch wurde ausführlich gesprochen. Vielen Studierenden und Doktoranden ist gar nicht klar, dass die Doktorandenzeit beispielsweise zur Projekterfahrung zählt. Man hat ja schließlich eigenständig ein Projekt bearbeitet und gegebenenfalls noch andere angeleitet und betreut.
Wie findet man aber eine Stelle, auf die man sich bewerben kann? Einen sehr guten Suchalgorithmus haben die Bewerbungsportale indeed.com, jobvector.de und die Jobbörse der Agentur für Arbeit (jobboerse.arbeitsagentur.de). Auf stepstone.de, monster.de und xing.de sind ebenfalls Portale verfügbar. Auch auf die Nutzung des A.S.I.-Karriereportals wurde hingewiesen (http://www.asi-karriereportal.de/). Dort kann man für Online-Portalbewerbungen trainieren sowie zahlreiche weitere Hilfestellungen erhalten.